Ron Unz

Antisemitismus und Holocaustleugnung

Ron Unz
Ron Unz

In seinem Artikel "American Pravda: Holocaust Denial" beklagt Unz, dass in manchen Ländern das Leugnen des Holocaust strafbar sei.

Darüber kann man reden; es gibt viele Amerikaner, die dies kritisieren, ohne selbst Holocaustleugner zu sein. Mehrere Autoren, die Holocaustleugner angreifen und widerlegen, sehen die entsprechenden Gesetze sehr kritisch.

Im weiteren Verlauf des Artikels zeigt Ron Unz dann allerdings deutlich, dass er nicht in diese Gruppe der Kritiker gehört. So beschreibt er etwa die Arbeit der Historikerin Deborah Lipstadt, die sich entschieden gegen die Leugnung des Holocaust einsetzt, folgendermaßen:

I decided that her academic specialty might certainly be described as "Holocaust Theology."

[Ich entschied, dass ihr akademisches Fachgebiet sicherlich als "Holocausttheologie" beschrieben werden kann.]

Hier klingt an, was Autoren wie Ben Weintraub noch etwas drastischer ausdrücken: Der Holocaust sei eine reine Glaubenssache und habe keinerlei sachliche Grundlage.

Ron Unz, Holocaust Denial
Ron Unz schreibt über Holocaustleugnung

Im weiteren Verlauf des Textes erkennt Ron Unz scheinbar an, dass der Holocaust sechs Millionen Opfer forderte, empfiehlt dann aber doch wieder Holocaustleugner wie David Irving, Austin App und Fred Leuchter als Autoritäten.[1]

Auch bezeichnet er Anne Franks Tagebuch als Fälschung, eine längst widerlegte "revisionistische" Behauptung, und verleiht dem Holocaustleugner Germar Rudolf einen Doktortitel, den dieser nie erworben hat; und schließlich verweist er noch auf Nicholas Kollerstroms Buch Breaking the Spell. Der Bann, den Kollerstrom brechen möchte, ist der Glaube an das, was er den "Holocaust-Schwindel" nennt.

In diesem Artikel scheint immer wieder der Antisemitismus des Autors auf, den die ADL in mehreren Beiträgen ansprach, und auf der von Ron Unz betriebenen Website The Unz Review kommen oft Antisemiten und Holocaustleugner zu Wort; unter anderem auch der bereits erwähnte Kollerstrom.

Ein anderer Autor, der zahlreiche Beiträge auf The Unz Review veröffentlichte, ist Philip Giraldi. Zwar leugnet Giraldi wohl nicht den Holocaust, doch seine Beiträge fallen durch einen äußerst feindseligen Antisemitismus auf. Auch der Artikel, den der stetig nach rechtsaußen abdriftende Ex-VS-Präsident Hans-Georg Maaßen Anfang 2021 auf Twitter teilte, enthält eine antisemitische Entgleisung.

Texte wie diese sind kein Einzelfall; auf der Website von Ron Unz tummeln sich Antisemiten, Rechtsextremisten und Verschwörungserzähler. Nach Angaben der Holocaustleugner-Organisation IHR spiegelt unz.com auch zahlreiche Artikel der Hauszeitschrift The Journal of Historical Review:

A well-organized, attractive compilation of more than 800 selected items from The Journal of Historical Review, 1980 through 2002, is available on the Unz Review site.

[Eine gut organisierte, attraktive Sammlung von mehr als 800 ausgewählten Beiträgen aus dem Journal of Historical Review, von 1980 bis 2002, kann auf der Website Unz Review abgerufen werden.]

Antisemitische und den Holocaust leugnende Beiträge sind auf unz.com offensichtlich nicht die Ausnahme, sondern die Regel.

Anmerkungen:

  1. Sergey Romanov, Ron Unz comes out as a Holocaust denier, fails even at that.
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