Die Vernichtung der Juden

Zitate zum Judenmord (1)

Aber was soll mit den Juden geschehen? Glauben Sie, man wird sie im Ostland in Siedlungsdörfern unterbringen? Man hat uns in Berlin gesagt: Weshalb macht man diese Scherereien; wir können im Ostland oder im Reichkommissariat auch nichts mit ihnen anfangen, liquidiert sie doch selber! Meine Herren, ich muß Sie bitten, sich gegen alle Mitleidserwägungen zu wappnen. Wir müssen die Juden vernichten, wo immer wir sie treffen und wo es irgend möglich ist (...)

Generalgouverneur Hans Frank,
Diensttagebuch, 16.12.1941
zit n. P. Longerich
Die Ermordung der europäischen Juden, S. 191

Es trat an uns die Frage heran: Wie ist es mit den Frauen und Kindern? - Ich habe mich entschlossen, auch hier eine ganz klare Lösung zu finden. Ich hielt mich nämlich nicht für berechtigt, die Männer auszurotten - sprich also, umzubringen [!] oder umbringen zu lassen - und die Rächer in Gestalt der Kinder für unsere Söhne und Enkel groß werden zu lassen. Es mußte der schwere Entschluß gefaßt werden, dieses Volk von der Erde verschwinden zu lassen.

Heinrich Himmler am 6.10.1943
vor Reichs- und Gauleitern in Posen.
zit. n. H. Graml, Reichskristallnacht, S. 264
Eine weitere Himmler-Rede mit ähnlichem Inhalt, von der es sogar eine Tonaufzeichnung gibt, wird auf einer eigenen Seite ausführlicher behandelt.

Die ankommenden Transporte wurden immer einer Selektion unterworfen ... Die zur Arbeit Unfähigen wurden mit Hilfe von Gas in der Gaskammer getötet.

Vernehmung des Erich Muhsfeld
zit. n. E. Kogon, Massentötungen, S. 243

Die Vergasung wird durchweg nicht richtig vorgenommen. Um die Aktion möglichst schnell zu beenden, geben die Fahrer durchweg Vollgas. Durch diese Maßnahme erleiden die zu Exekutierenden den Erstickungstod und nicht, wie vorgesehen, den Einschläferungstod. Meine Anleitungen haben nun ergeben, daß bei richtiger Einstellung der Hebel der Tod schneller eintritt und die Häftlinge friedlich einschlafen. Verzerrte Gesichter und Ausscheidungen wie sie seither gesehen wurden, konnten nicht mehr bemerkt werden.

SS-Untersturmführer Dr. Becker am 16. Mai 1942
in einem Brief an SS-Obersturmbannführer Rauff
über den Einsatz von Gaswagen
zit. n. L. Poliakov,
Das Dritte Reich und die Juden, S. 141

(Der vollständige Text dieses Schreibens ist im NS-Archiv dokumentiert.)


"Hinsichtlich der Judenvernichtung in Rußland weiß ich, daß dafür Gaswagen eingesetzt wurden ... Ich halte es für ausgeschlossen, daß Pradel die Entwicklung der Gaswagen von sich aus vorgenommen hat. Er muß einen Befehl dafür entweder von mir oder von einem anderen Vorgesetzten, der noch über mir stand, bekommen haben.

Ob ich damals Bedenken gegen den Einsatz der Gaswagen hatte, kann ich nicht sagen. Für mich stand damals im Vordergrund, daß die Erschießungen für die Männer, die damit befaßt wurden, eine erhebliche Belastung darstellten und daß diese Belastung durch den Einsatz der Gaswagen entfiel."

Aussage des Obersturmbannführers Walter Rauff
zit. n. Massentötungen, S. 82

Stand eine Vergasung an ... befahl Roth einem der ihm unterstellten Häftlinge des Krematoriumskommandos, zumeist dem Zeugen Kanduth, einen Ziegelstein im Krematorium heiß zu machen. Den heißen Ziegelstein trug Roth auf einer Schaufel in die Gaszelle und legte ihn dort in das Gaseinfüllgerät, welches aus einem eisernen Kasten mit einem abnehmbaren Deckel bestand, der mittels Flügelschrauben und einer Abdichtung luftdicht verschlossen werden konnte. Der eingeführte heiße Ziegelstein diente dazu, das später eingefüllte, an Papierschnitzel gebundene Giftgas durch die aufsteigende Hitze schneller zu entbinden.

Staatsanwaltschaft Hagen, AZ 11 Ks 1/70
Urteil vom 24. Juli 1970, S. 77ff
zit. n. Massentötungen, S. 247/320

Aus dem Generalgouvernement werden jetzt, bei Lublin beginnend, die Juden nach dem Osten abgeschoben. Es wird hier ein ziemlich barbarisches und nicht näher zu beschreibendes Verfahren angewandt, und von den Juden selbst bleibt nicht mehr viel übrig. Im großen kann man wohl feststellen, daß 60 Prozent davon liquidiert werden müssen ...


Die in das Vernichtungslager in Belzec gebrachten Juden wurden unmittelbar nach ihrem Entladen auf dem Nebengleis in die Baracke getrieben, wo sie sie ganz ausgezogen haben. Danach wurden die nackten Juden in die Gaskammer getrieben. Die Gaskammer wurde, sobald sie mit den Menschen gefüllt wurde, dicht verschlossen, wonach dorthin das Verbrennungsgas hineingeführt wurde, das von einem neben der Gaskammer montierten Motor mit 250HP erzeugt wurde. Dieser Motor stammte wahrscheinlich von einem Flugzeug.
Die Vernichtungsprozedur dauerte etwa 12-15 Minuten.

Eustachy Ukrainski, Einwohner des Dorfes Belzec
zit. n. P. Longerich,
Die Ermordung der europäischen Juden, S. 361f

Zwischen 2300 und 2400 Menschen wurden in Ravensbrück vergast. Die Gaskammer war ungefähr 9 x 4,5 Meter und faßte ungefähr 150 Menschen. Die Kammer lag ungefähr 5 Meter von dem Krematorium weg. Die Gefangenen mußten sich in einem kleinen Schuppen, 3 Meter von der Gaskammer entfernt, ausziehen und wurden durch ein kleines Zimmer in den Gasraum gebracht.

SS-Hauptsturmführer Johann Schwarzhuber im Prozess JAG-333 (1948)
vor dem Britischen Militärgerichtshof Hamburg
zit. n. Massentötungen, S. 259

Zitate zum Judenmord

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